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Erster Schultag 1954

1948 geboren in Zell im Wiesental als jüngstes von vier Kindern. Brachte es schon früh als Muschter zu einiger Bekanntheit im Ort und die Lehrer zur Verzweiflung (heute gibt man solchen Kindern wahrscheinlich Ritalin). Eine musikalische Begabung wird erkannt (dies führt zu einigem Klavierspiel), und zeichnerisches Talent (ständiges Gekritzel im Schulunterricht).
Am Gymnasium zählt das alles nicht. Es stört.

Vier Semester an der Basler Kunstgewerbeschule und immer noch kein Beruf! Doch das Muschter hat Glück und trifft einfach immer am richtigen Ort und im richtigen Moment die richtigen Leute mit den guten Ideen. Eines Tages hat es ein Schwesterndiplom, ein Diplom als Musiktherapeutin, eine Stelle, einen Mann, drei Söhne. Und noch immer kritzelt es und spielt Klavier. Dann wird es älter, das Muschter, die Söhne sind groß, gehen weg, und vor Schreck fängt es an zu schreiben.

Erst die frühen Kinderjahre: das fließt wie aus einem aufgedrehten Wasserhahn. Ein paar größere Artikel in der Badischen Zeitung folgen, denn auch hier hat das Muschter wieder einmal Glück gehabt und eine geneigte Redakteurin erwischt. Eines Tages schreibt es ein Drehbuch und dann noch eins. Das erste verschwindet in der Schublade. Das zweite wird zum Kinderkrimi umgeschrieben, kommt 2004 beim Wettbewerb eines bekannten Verlages in die engere Auswahl und könnte einmal ein gedrucktes Buch werden. Oder auch nicht.

Überhaupt – die Wettbewerbe!

carola2005matt

Als der Oberrheinische Rollwagen im Jahr 2003 Geschichten sucht, findet das Muschter etwas Passendes in seinen Kindheitserinnerungen. Merkt aber, dass mit der Geschichte irgend etwas noch nicht stimmt und findet auch heraus, was:

S Kind vo frühjer hät alemannisch gschwätzt. Deshalb wird „übersetzt“, nach dem Gehör, und die kleine Geschichte bekommt den 3. Preis. Beim nächsten Rollwagenwettbewerb 2004 schreibt sie gleich auf alemannisch. Dieses Mal gibt es den ersten Preis, und noch im selben Jahr wieder einen ersten, als „die Beschde“ gesucht werden im alemannischen Mundartwettbewerb von BZ, SWR und Muetterschproch-Gsellschaft. Nur dass es dieses Mal ein Gedicht ist und nichts mit der Kindheit im Wiesental zu tun hat. Aber genau darum soll es ja auch gehen in näherer Zukunft: Schriibe au für hüt, nit nur vo geschtern un vorgeschtern.

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